Tattoo Stil: Tribal / Maori

Tribal Tattoos sind seit mehreren Jahrzehnten immer wieder wellenartig in größeren oder kleineren Fallzahlen anzutreffen. Wo haben diese besonderen Tattoos ihren Ursprung und was bedeuten sie?

Der Begriff stammt aus dem Englischen, Tribe = Stamm. Wörtlich genommen wird durch ein Tribal Tattoo also die Zugehörigkeit zu einem bestimmten Stamm dargestellt. Den Ursprung dieser Kunst kann man bei den indigenen Urvölkern Polynesiens, also den Aborigines in Australien oder besonders den Maori auf Neuseeland zuordnen.

 

 

Die Tattoos der Maori

In der Geschichte der Maori spielt die Kunst des Tätowierens, Ta Moko genannt, eine große Rolle. Sie spiegelt die Abstammung und die persönliche Geschichte ihres Trägers wider. In früheren Zeiten konnte man in ihr den sozialen Rang, das Wissen, die Fähigkeiten und die Heiratsberechtigung der jeweiligen Männer oder Frauen ablesen. Während Männer ihre Ta Moko in der Regel im Gesicht, am Gesäß und an den Oberschenkeln erhielten, bekamen Frauen ihre Tätowierungen häufig auf den Lippen, am Kinn oder auch an der Kehle. Gelegentlich wurden aber auch nahezu alle anderen Körperflächen verwendet.

Die Ta Moko hatten aber auch eine ästhetische Funktion. Ihre Rundungen und Linien betonten die Mimik oder die Konturen der Muskeln. Die traditionelle Methode der Maori wurde teilweise durch die Verwendung moderner Werkzeuge abgelöst. Dennoch führen viele Maori Künstler weiterhin die Klopftechnik mit knöchernen oder hölzernen Meißeln aus und schnitzen somit die aus verbrannter Weißkiefer oder anderem Ruß gewonnene Schwarze Farbe regelrecht unter die Haut.

 

Moderne Tribals

Schon ab der Mitte des vergangenen Jahrhunderts gibt es dokumentierte Nachahmungen jener historischer Kunstform. Den frühen Adapteuren der Tätowierungen aus dem polynesischen Raum waren die vielschichtigen Bedeutungen hinter den Mustern und Linien häufig nicht bekannt, sie schätzten aber deren ästhetische, teils als furchteinflößend wahrgenommene Wirkung. Das Zusammenspiel aus schwarzen Flächen und unberührter Haut schaffte Muster, welche die jeweiligen Körperflächen und -formen auf besondere Weise betonten. Besondere Bekanntheit erlangen solche Tätowierungen durch prominente Träger, wie beispielsweise Dwayne „The Rock“ Johnson oder die Vaterfigur Taifu des Disney Films „Vaiana“ (engl. Moana).

 

Während Ta Moko als Begriff für die Durchführung der Körperkunst zwischen Maori und Maori beansprucht wird, ist der Begriff „Tribals“ weiter gefasst. So sind auch von der herkömmlichen Norm abweichende, moderner und futuristisch anmutende Formen möglich. Häufig werden diese Linien genutzt, um bestimmte Körperpartien besonders zu betonen. Professionelle Tattoo Artists können die tradierten Effekte der indigenen Kulturen aufgreifen und moderne Einflüsse und Motive in die Tribals inkludieren.